Mit den Jahren kann ein Fahrzeug schon einmal an Glanz verlieren. Dies ist nicht nur nachteilig für die Optik, auch der Wert des Kfz wird gemindert. Um dem entgegen zu wirken, empfiehlt sich eine Lackaufbereitung für den Wagen.
Auch Kratzer können als Schönheitsfehler auftreten und beeinträchtigen den Gesamteindruck eines Pkw.
Nicht immer ist der Gang in eine Werkstatt vonnöten, wenn Sie diese Schäden beheben möchten. Vieles lässt sich auch selbst reparieren oder durch gute Autopflege vorbeugen.
Ist der Lack beschädigt, kann es an den entsprechenden Stellen schnell zur Bildung von Rost kommen. Daher empfiehlt es sich immer, Lackkratzer zu entfernen. Dasselbe gilt ach für das Ausbeulen von Dellen.
Hier können Sie nachlesen, welche Schritte der Lackaufbereitung Sie selbst durchführen können.
Was genau eine Nanoversieglung ist und warum diese sinnvoll sein kann, können Sie hier ausführlich nachlesen.
Worauf es bei einer Lackreparatur ankommt, warum Sie Kratzer stets entfernen (lassen) und wann Sie den alten Autolack beim Profi aufbereiten lassen sollten, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Autolack aufbereiten: Vieles können Sie selbst leisten
Um für eine Lackaufbereitung Kosten zu sparen, können Sie auch Vieles selbst leisten. Dazu sind einige Hilfsmittel (zum Beispiel eine Politur) notwendig, die Sie im Fachhandel oder auch in einem Baumarkt erwerben können. Die Preise hierfür sind meist moderat und nicht zu vergleichen mit denen einer Lackreinigung in der Werkstatt.
Dabei ist natürlich entscheidend, was genau Sie an Ihrem Autolack stört. Ist der Glanz verloren gegangen, so können Sie den Wagen in der Regel selbst aufhübschen. Ist durch eine Unachtsamkeit beim Ausparken oder Ähnlichem ein tiefer Kratzer entstanden, so kann dieser nicht immer selbst behoben werden.
Leichte Lackkratzer entfernen
Zur Lackaufbereitung bei einem Auto gehört auch das Ausbessern bzw. Beseitigen von Kratzern. Diese können schnell entstehen und behindern die Optik.
Wollen Sie beispielsweise Ihr Auto verkaufen, so werden Sie mit einer solchen Beschädigung einen geringeren Verkaufspreis erzielen. Doch nicht nur deshalb sollten Lackkratzer unbedingt ausgebessert werden:
Ist die Schicht erst einmal eingerissen, so kann sich an der Stelle schnell Rost bilden. Dieser ist meist aufwendiger zu entfernen, sodass Sie ihn gar nicht erst entstehen lassen sollten.
Allerdings kann nicht jeder Kratzer selbstständig entfernt werden. Es kommt darauf an, welche Lackschicht betroffen ist. Ist der Einschnitt sehr tief, so kann meist nur ein Profi helfen. Ist allerdings nur die erste Lackschicht, also der Klarlack betroffen, können Sie diesen nach folgender Anleitung selbstständig entfernen:
- Reinigen Sie den betroffenen Bereich gründlich mit warmem Wasser und einem Spülmittel (haben sich dort Dreck und Staub angesetzt, können diese zu weiteren Beschädigungen führen). Die Stelle muss also unbedingt sauber sein.
- Anschließend müssen Sie diesen Bereich trocken reiben (dazu können Sie Autoleder verwenden).
- Tragen Sie mit kreisenden Bewegungen eine Politur auf. Durch diese wird eine Schicht über dem Lackkratzer gebildet, daher ist es wichtig, dass Sie genug Zeit zum Einwirken einplanen.
- Wischen Sie mit einem Tuch nach.
Gehen Sie nach diesem Schema vor, sollte der Kratzer ausgebessert sein. Allerdings wird diese Stelle erkennbar bleiben, da kein neuer Lack in der gleichen Farbe aufgetragen wird. Dies wirkt sich auf eine Autobewertung negativ aus.
Autolack polieren
Nicht immer muss ein Kratzer der Grund dafür sein, dass Sie den Lack aufbereiten möchten. Auch fehlender Glanz kann den Ausschlag geben, die Lackschicht zu behandeln.
Dazu sollten Sie zunächst mit nicht so starken Mitteln beginnen. Bringen diese nicht den erwünschten Erfolg, können Sie es immer noch mit einer anderen Methode versuchen.
Dadurch verhindern Sie, dass die Lackschicht immer dünner wird. Denn: In einer Politur ist ein Schleifmittelanteil enthalten, welcher bei zu hoher Dosis den Lack abtragen kann. Damit erreichen Sie das genaue Gegenteil Ihres Vorhabens.
Setzen Sie also zunächst auf eine einfache Politur. Bevor Sie mit dieser arbeiten, sollte das Fahrzeug in die Waschanlage gefahren und gründlich gereinigt werden. Vorhandener Dreck könnte sonst zu Beschädigungen der oberen Lackschicht führen.
Bevor Sie nun mit dem Polieren beginnen, sollten Sie die Kunststoff- und Gummidichtungen mit einem Pflegemittel schützen. Dies ist wichtig, damit Sie die Politurreste entfernen können und diese sich nicht im Material festsetzen.
Nun können Sie vorsichtig beginnen, das Fahrzeug zu polieren. Bei diesem Teil der Lackaufbereitung ist eine Einteilung der Arbeitsbereiche von Vorteil. Somit können Sie sichergehen, dass Sie jeden Zentimeter des Wagens mit der Politur behandelt haben.
Um für das Auto die Lackaufbereitung abzuschließen, sollten Sie Hartwachs auftragen. Dieser schließt offene Lackporen und bildet eine Schutzschicht auf dem Auto, sodass dieses gegen schädliche Umwelteinflüsse gewappnet ist.
Professionelle Lackaufbereitung
Nicht immer können Sie die Schönheitsfehler selbst ausbessern, in einigen Fällen ist es notwendig, den Autolack aufbereiten zu lassen. Die meisten Werkstätten bieten einen solchen Service an, was allerdings mit Kosten verbunden ist.
Dabei können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen. Um für Ihr Fahrzeug die beste Methode ausfindig zu machen, sollten Sie bei verschiedenen Werkstätten anfragen und mehrere Angebote einholen.
Lackkratzer entfernen mit Smart Repair
Haben Sie tiefe Kratzer im Lack, die bis zur Grundierung hinreichen, so können Sie diese selbst nicht ausbessern. Seit einiger Zeit gibt es die Möglichkeit, das „Smart-Repair-Verfahren“ zu nutzen.
Dies ist schnell und kostengünstig. Allerdings handelt es sich hier um eine kosmetische Lösung, die nur übergangsweise besteht.
Bei dieser Anwendung wird die betroffene Fläche zuerst glattgeschliffen und anschließend aufgefüllt. Durch eine Kameratechnologie kann der Originalfarbton des Lacks ermittelt werden. Dieser wird angemischt und aufgetragen.
Diese Art der Lackaufbereitung kann allerdings nur bei kurzen Kratzern angewendet werden. Und das auch nur dann, wenn keine liegenden Flächen betroffen sind.
Nanoversiegelung – Beugen Sie Beschädigungen vor
Ein Verfahren, das eingesetzt werden kann, um den Lack auch langfristig vor Umwelteinflüssen zu schützen, ist die sogenannte Nanoversiegelung. Dabei handelt es sich eigentlich um eine Form der Autoaufbereitung bzw. –reinigung. Diese beugt vor allem auch der Rostbildung vor und schützt das Fahrzeug. Dabei wird folgendermaßen vorgegangen:
- Um dieses Verfahren überhaupt durchführen zu können, ist eine gründliche Reinigung des Wagens Voraussetzung.
- Danach kommt eine Feinschleifpaste zum Einsatz, mit der Unebenheiten und Gebrauchsspuren neutralisiert werden sollen.
- Abschließend wird die Nanoversiegelung aufgetragen und bildet fortan eine Schutzschicht für das Kfz.
Doch wie funktioniert diese Nanotechnologie eigentlich? Auf Ihrem Wagen wird eine Beschichtung aus nanometergroßen Bauteilen aufgetragen. Diese verbinden sich mit der Oberfläche und bilden so einen Schutzfilm auf der betreffenden Stelle.
Diese soll dauerhaft bestehen bleiben und ist mechanisch nicht zu zerstören. Bei dieser Anwendung wird auch die Oberflächenspannung herabgesetzt, sodass Dreck und Schmutz nicht mehr am Fahrzeug haften bleiben können.
Nutzen Sie diese Methode, mit der Sie den Lack aufbereiten, sind die Kosten dafür abhängig von der Größe Ihres Kfz. So entsteht eine Preisspanne von circa 130 – 600 Euro (mit Garantie). Diese Preise können je nach Anbieter variieren.
Was kostet eine Lackaufbereitung beim Profi?
Die Kosten für eine Lackaufbereitung in einer Werkstatt können nicht pauschal angegeben werden. Es hängt von der Behandlung ab, welche Sie für Ihr Fahrzeug wünschen. Dabei sind auch verschiedene Kombinations-Pakete denkbar.
So kann eine Lackreinigung beispielsweise mit der Beseitigung eines tiefen Kratzers einhergehen. In diesem Fall wäre der Preis deutlich höher anzusiedeln. Eine Smart Repair stellt in diesem Fall die günstigste Variante dar. Die Kosten für eine Lackaufbereitung betragen dabei ca. 40 – 80 Euro.
Wünschen Sie eine Lackpflege, so wird meist eine Kombination aus Politur und anschließender Nanoversiegelung angeboten. Für den Preis ist dabei entscheidend, welchen Fahrzeugtyp Sie fahren. Die meisten Werkstätten unterteilen in:
- Kleinstwagen (Smart)
- Kleinwagen (VW Polo, Ford Fiesta oder Opel Corsa)
- Kompaktwagen (VW Golf, Ford Focus, Opel Astra)
- Mittelklasse (BMW 3er, Audi A4, Mercedes C-Klasse)
- Oberklasse (Audi A8, BMW 7er, Mercedes S-Klasse)
- SUV und Vans (Porsche Cayenne, VW Touareg, BMW X5)
- Busse (VW T4, Mercedes V-Klasse)
Je nach Fahrzeugklasse liegen die Preise hier im Durchschnitt zwischen 120 und 390 Euro. Einige Werkstätten bieten gegen einen Aufpreis eine Garantie zur Versiegelung an. Wer dieses Verfahren nicht nutzen möchte, hat die Möglichkeit eine Lackfolie (vor allem zum Schutz vor Steinschlag) auftragen zu lassen.
Diese muss allerdings für jedes Fahrzeugteil einzeln bezahlt werden und übersteigt daher den Preis einer Nanoversiegelung um ein Vielfaches. Ist nur eine Lackpflege (mit Politur oder Wachs) angedacht, so sollten Sie je nach Fahrzeugtyp etwa 85 bis 170 Euro einplanen.
Generell gilt, dass Sie viel Geld sparen können, wenn Sie die Lackpflege (also Politur) selbst verrichten. Bei einem Kratzer können Sie nicht immer selbst agieren und sind so in manchen Fällen gezwungen, diese von einem Dritten ausbessern zu lassen. Eine Autoplege wirkt sich in jedem Fall positiv auf dessen Bewertung aus.
Danke für den Beitrag über die Lackaufbereitung von Autos. Ich habe vor kurzem auch mein Auto lackieren lassen, da es ein paar Schönheitsfehler hat und ich es verkaufen möchte. Gut zu wissen, dass man Kratzer auch selbstständig entfernen kann, wenn nur die erste Lackschicht betroffen ist.
Ich wollte schon immer mehr wissen über Autolackierung. Ich denke, das ist etwas, über das jeder mehr wissen sollte. Ich werde diesen Artikel auch mit meinem Onkel teilen. Das interessiert ihn auch.
Interessant, das man Kratzer am Auto selbst entfernen kann. Ich habe mir schon überlegt, wie ich das machen kann. Am Ende werde ich auf jeden Fall eine Lackschutzfolie aufbringen.
Wir haben auch ein paar leichtere Kratzer im Lack festgestellt. Gut zu wissen, dass man hier nicht automatisch in eine Werkstatt muss. Ich werde das mit der Politur am Wochenende mal versuchen und auch ausreichend Einwirkzeit mit einplanen.
Ich habe zum ersten Mal einen Neuwagen und möchte unbedingt den Lack vor Kratzern schützen. Von der Nanoversiegelung hatte ich in dem Zusammenhang auch schon gehört. Bei den Kosten war ich mir unsicher und da hilft mir die angegebene Zeitspanne schon etwas weiter.