Das alte Auto ist zu klein, es macht zu viele Probleme oder Sie haben Lust auf ein wenig Abwechslung: Es ist also Zeit für einen neuen Pkw. Laut Angaben des DAT-Reports 2017 gaben Autokäufer in Deutschland im Jahr 2016 rund 29.650 Euro für einen Neuwagen aus.
Personen, die nicht so viel Geld in ein Auto investieren können oder wollen, entscheiden sich für einen Gebrauchtwagen. Dieser soll im besten Falle natürlich noch nicht allzu viele Jahre auf dem Buckel haben, eine möglichst geringe Laufleistung aufweisen, gut gepflegt und insgesamt in einem ansprechenden Zustand sein.
Leasingrückläufer sind Fahrzeuge, die über einen Zeitraum von etwa zwei bis vier Jahren von Unternehmern oder Privatleuten genutzt und dann an den Leasinggeber zurückgegeben wurden.
In der Regel profitieren Sie beim Kauf von Preisen, die niedriger sind als die in der Schwacke-Liste geführten Werte. Sehr günstige Leasingrückläufer liegen je nach Marke und Modell teilweise bis zu 60 Prozent unter dem Neupreis.
Sie sollten die Papiere genau überprüfen und wenn möglich eine Probefahrt durchführen. Worauf Sie noch achten sollten, lesen Sie hier.
Haben Sie solch hohe Anforderungen an einen Gebrauchtwagen, möchten aber dennoch Ihr Portemonnaie schonen, kann es die richtige Wahl sein, einen Leasingrückläufer zu kaufen. Was Sie dabei beachten sollten und welche Vor- und Nachteile der Autokauf hat, erklären wir im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Leasingrückläufer überhaupt?
Das Leasing erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Vor allem Unternehmer und Selbstständige ziehen es häufig dem Kauf von Neuwagen vor.
Sie zahlen für einen Wagen oder gleich eine ganze Flotte eine monatliche Summe, mit welcher sie das Nutzungsrecht, nicht aber das Fahrzeug an sich erwerben.
Das Leasing ähnelt somit in einigen Bereichen dem Mieten. In der Regel laufen die Verträge etwa zwei bis vier Jahre. Ist dieser Zeitraum abgelaufen, werden die Fahrzeuge an den Leasinggeber zurückgegeben. Interessenten können dann solch einen Leasingrückläufer kaufen.
Die Vorteile des Leasings liegen auf der Hand. Zum einen müssen die Unternehmen keine großen Summen für den Kauf von Fahrzeugen investieren. Zum anderen können auf diese Weise die alten Autos nach einer festgelegten Zeit gegen neue eingetauscht werden. So haben die Unternehmen immer eine hochmoderne Flotte, was sich positiv auf die Außenwirkung auswirkt, und müssen sich nicht um den Verkauf der ausgedienten Pkw kümmern.
Nicht jeder geleaste Gebrauchtwagen war jedoch Teil einer Flotte von Dienstwagen. Sie können auch Leasingrückläufer kaufen, die privat genutzt wurden. Schon seit einigen Jahren entscheiden sich immer mehr Privatleute für das Leasing. Zwar bietet es ihnen keine steuerlichen Vorteile, jedoch haben sie so die Möglichkeit, ihren fahrbaren Untersatz in regelmäßigen Abständen bequem zu wechseln.
Welche Fahrzeuge werden besonders häufig geleast?
Wenn Sie einen Leasingrückläufer kaufen möchten, finden Sie in den allermeisten Fällen Angebote für Mittel-und Oberklassemodelle von den deutschen Autobauern BMW, Audi oder Mercedes-Benz. Klein- oder Sportwagen und Exoten finden Sie in der Regel eher seltener.
Sehr häufig handelt es sich bei den Rückläufern um Dieselfahrzeuge. Diese sind vor allem für Außendienstmitarbeiter im Einsatz, da die Spritkosten im Vergleich mit einem Benziner geringer sind. Außerdem finden sich viele Kombi-Modelle, da diese einen ausreichenden Stauraum bieten, was für Menschen, die oft beruflich von A nach B fahren, meist sehr wichtig ist.
Wenn Sie einen Leasingrückläufer kaufen möchten, profitieren Sie außerdem davon, dass die Autos meist überdurchschnittlich gut ausgestattet sind. Ein festverbautes Navigationsgerät sowie eine Lederausstattung sowie weitere Extras gehören oft zum guten Ton bei Dienstfahrzeugen. Und auch private Leasingnehmer wählen oft besonders gut ausgestattete Kfz.
Leasingrückläufer privat kaufen: Welche Vorteile bietet das?
Egal, ob Sie einen Leasingrückläufer kaufen, der privat oder dienstlich genutzt wurde: Zu den größten Vorteilen beim Erwerb eines solchen Fahrzeugs zählen die niedrigen Preise. Diese liegen in der Regel unter dem Preis, welcher für vergleichbare Fahrzeuge – etwa laut der Schwacke-Liste – gefordert wird.
Je nach Hersteller und Modell sinkt der Preis für einen jungen Gebrauchtwagen sogar auf bis zu 60 Prozent des Neupreises. Käufer profitieren davon, dass der Wertverlust, welcher in den ersten Jahren nach der Erstzulassung ganz besonders hoch ist, vom Leasingnehmer getragen wird.
Neben dem günstigen Preis hat ein Leasingrückläufer jedoch noch weitere Vorteile, mit denen er punkten kann. In den Leasingverträgen wird grundsätzlich vereinbart, dass der Wagen regelmäßig in einer Fachwerkstatt gewartet werden muss. Mängel werden häufig schon vom Leasingnehmer vor der Rückgabe beseitigt, da sonst teure Rückzahlungen auf ihn zukommen.
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Leasingrückläufer kaufen?
Auch wenn es sich in der Regel um äußerst gut gepflegte Fahrzeuge handelt, welche Sie als Leasingrückläufer kaufen können, sollten Sie nicht blindlings das erste Angebot wählen. Wie auch sonst, wenn Sie einen Gebrauchtwagen erwerben wollen, ist es wichtig, dass Sie die Papiere überprüfen, das Auto gründlich begutachten und – wenn möglich – eine Probefahrt durchführen.
Achten Sie vor allem auf die Laufleistung des Fahrzeugs. Wie bereits erwähnt, liegt diese sehr häufig unter 100.000 Kilometern, da die Leasingrückläufer nur zwei bis vier Jahre bis zur Rückgabe gefahren werden. Bei Dienstwagen kann der Kilometerstand jedoch, je nach Nutzung, um einiges höher liegen. Dann sollten Sie abwägen, ob der Preis in Anbetracht dieser Tatsache noch angemessen ist oder ob Sie lieber einen Leasingrückläufer kaufen, dessen Laufleistung niedriger ist.