Obwohl die Zahl der alten Fahrzeuge in Deutschland in den letzten Jahren zunahm, ist es mitunter schwierig für einen Oldtimer auch passende Ersatzteile zu erwerben. Wer überhaupt fündig wird, ist immer wieder mit hohen Preisen konfrontiert.
Oldtimer-Ersatzteile: Kurz und knapp
Originalteile finden Sie zum Beispiel bei spezialisierten Händlern, auf Oldtimer-Märkten oder in Kleinanzeigen in Oldtimer-Zeitschriften. Ersatzteile für den Oldtimer-Traktor, das Motorrad oder auch Lkw werden in spezialisierten Shops angeboten. Mehr zur Beschaffung von Bauteilen für Ihren Wagen finden Sie hier.
Insbesondere bei Originalteilen, die bei einem geringen Angebot und einer hohen Nachfrage gehandelt werden, kann es teuer werden. Letztlich kommt es jedoch stark auf das Teil selbst an. Welche Faktoren entscheidend für die Preisbildung sind, erfahren Sie an dieser Stelle.
Ersatzteile für Oldtimer sind ein lukratives Geschäft. Die Fälschungen vermeintlicher Original-Bauteile werden daher immer professioneller und sind oft kaum erkennbar. Wer sicher gehen möchte, sollte Kontakt zum Hersteller aufnehmen und die Echtheit überprüfen lassen. Für besonders weit verbreitete Fahrzeuge, originale Ersatzteile zu finden, ist meist kein Problem. Wenn Sie besonderen Wert auf Authentizität legen und keine Risiken eingehen wollen, sollten Sie also einen Oldtimer kaufen, der einst in hoher Stückzahl für den heimischen Markt produziert wurde.
Dass es so mühsam sein kann, Ersatzteile für Oldtimer zu erwerben, hängt auch mit der Rechtslage zusammen: So sind die Hersteller lediglich für 15 Jahre nach Produktionsende eines Modells verpflichtet, für dieses Ersatzteile anzubieten. Was danach noch von Herstellerseite zu bekommen ist, etwa über die Klassik-Abteilung des Unternehmens, sind meist Restbestände.
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Wo Sie passende Ersatzteile für Oldtimer finden
Autohersteller betreiben Klassik-Abteilungen, die Fahrzeugteile für nicht mehr produzierte Modelle verkaufen. Für deutsche Hersteller wären hier beispielhaft Audi Tradition, VW-Classic Parts oder BMW Group Classic zu nennen. Hier stehen die Chancen gut, Teile zu finden, nach denen eine große Nachfrage besteht. Besonders gefragt sind Oldtimer-Ersatzteile für Modelle, welche in großer Stückzahl produziert wurden, wie zum Beispiel der VW-Käfer oder der Opel Kadett. Auch Verschleißteile, die für verschiedene Fahrzeugmodelle geeignet sind, sind bei den Herstellern oft erwerblich.
US- oder DDR-Oldtimer-Ersatzteile sind bei den deutschen Autoherstellern freilich nicht zu bekommen, dazu müssen also andere Kanäle angezapft werden. Dabei ist der Kontakt und Austausch mit anderen Oldtimer-Liebhabern empfehlenswert.
Oldtimer-Ersatzteile finden Sie bei folgenden Anlaufstellen:
- Online-Shops: Diese sind mitunter auf bestimmte Marken oder Fahrzeuge spezialisiert, wie zum Beispiel Oldtimer-Ersatzteile für den Traktor oder Oldtimer-Ersatzteile fürs Motorrad,
- Annoncen in Fachzeitschriften zum Thema Oldtimer oder Ersatzteile für US-Oldtimer
- Oldtimer-Märkte
- Austausch mit anderen Oldtimer-Fans, bei Oldtimer-Treffen oder in Online-Foren. Die hier geknüpften Kontakte können über Jahre hinweg nützlich sein.
Tipp: Um sicherzugehen, dass Sie auch das passende Oldtimer-Ersatzteil finden, lohnt es sich, das defekte Teil zunächst auszubauen. Im Idealfall finden Sie darauf eine Hersteller-Nummer, mit deren Hilfe Sie baugleiche Teile anderer Marken finden können.
Was kosten Oldtimer-Ersatzteile?
Der Preis für ein Ersatzteil ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, sodass hier kaum verallgemeinerbare Aussagen getroffen werden können.
Folgende Eigenschaften eines Ersatzteils lassen den Preis nach oben schnellen:
- Es handelt sich um ein Teil aus der Originalproduktion.
- Das Ersatzteil ist sehr selten und schwer zu beschaffen.
- Es handelt sich um besonders wichtiges Teil: Das kann sowohl im Hinblick auf die Ästhetik gelten, wie etwa ein verchromter Kotflügel, als auch die Fahrbarkeit des Wagens betreffen, wenn beispielsweise die Bremsen komplett erneuert werden müssen.
Kommt es zur Neuproduktion von Oldtimer-Ersatzteilen durch Autohersteller, besteht die Gefahr, dass diese nicht zu 100 % detailgetreu ausfallen. Hintergrund dessen ist der Wunsch, die Produktionskosten möglichst gering zu halten. Das kann zur Folge haben, dass auch der Sammlerwert des Fahrzeugs sinkt.
Diese Art von Oldtimer-Ersatzteilen gibt es
In einem Pkw-Oldtimer sind rund 25.000 Teile verbaut. Auch die denkbaren Ersatzteile für Oldtimer-Traktoren oder Motorräder gehen in die Tausende. Besonders im Fokus stehen bei der Ersatzteilbeschaffung die Elektronik und generell Verschleißteile. Auch wenn letztere oft mit vergleichsweise geringem Aufwand ersetzt werden können, lohnt sich ihre turnusmäßige Überprüfung, um fatale Folgeschäden zu vermeiden.
Ein klassisches Beispiel für Oldtimer-Ersatzteile ist der Kunststoffzahnriemen, der Energie von der Kurbelwelle an die Nockenwelle weiterleitet. Ab den frühen 1960er Jahren wurde dieses Teil serienmäßig in vielen Autos verbaut. Der Riemen muss alle sechs bis zehn 10 Jahre oder alle 60.000 bis 10.000 Kilometer ausgetauscht werden. Der turnusmäßige Wechsel des Zahnriemens ist nötig, da das Material im Laufe der Zeit verschleißt. Die Folge ist im schlimmsten Fall ein kapitaler Motorschaden.
Ein besonders tückischer Aspekt, wenn es um Oldtimer-Ersatzteile geht, ist die Elektronik. Hier gilt: Je jünger der Oldtimer oder Youngtimer, desto komplizierter ist es, die Black Box (Electronic Control Unit/ECU) zu ersetzen oder zu reparieren. Dies gilt insbesondere für Fahrzeuge, die ab den 1970 und 1980er Jahren produziert wurden.
Bauteile richtig lagern
Wer die Oldtimer-Ersatzteile für die Elektronik zu Hause lagert, sollte dies nicht länger als drei bis fünf Jahre tun, ehe diese verbaut werden. Am besten werden die Teile der Elektronik vakuumiert, kühl, trocken und dunkel gelagert. Die gleiche Empfehlung gilt für Kunststoffbauteile.
Etwas anders verhält es sich mit Metallteilen. Am besten beginnen Sie die Lagerung an einem Tag mit warmer trockener Luft. Dadurch wird verhindert, dass Restfeuchtigkeit an den Teilen haften kann. Anschließend bereiten Sie metallene Ersatzteile für Oldtimer wie folgt auf die Lagerung vor:
- Das Bauteil reinigen.
- Entfernen aller Mutter und Schrauben, anschließend das Gewinde mit Öl benetzen und die Muttern/Schrauben wieder handfest anziehen.
- Den Rest des Bauteils mit Öl benetzen.
- Schaumstoff an Ecken und Kanten anbringen.
- Das gesamte Bauteil lückenlos in Ölpapier einwickeln
- Das eingewickelte Teil in einen Vakuumbeutel verstauen und (je nach Größe) ein bis drei Silica- und Sauerstoffabsorber-Beutelchen hinzulegen.