Beim Anblick bestimmter Pkw beginnt so mancher Autofan zu träumen: Während einige modernste Technik und aktuelles Design bevorzugen, schwärmen andere für die Klassiker. Ein VW Käfer, Opel Kadett oder Mercedes-Benz Roadster SL R 107 lässt viele wehmütig an die guten alten Zeiten mit dem ersten Auto denken und den Wunsch aufkommen, mit dem Kauf eines solchen Automobils die Vergangenheit ein wenig zu bewahren.
Für viele ist jedoch nicht nur die mit den Fahrzeugen verbundene Nostalgie kaufentscheidend, Oldtimer gelten auch als Wertanlage und stellen außerdem ein interessantes Hobby dar, bei dem der Klassiker aufbereitet und gepflegt wird und sich Fans in Clubs zusammenschließen und eine Gemeinschaft bilden.
Auch für jüngere PS-Fans werden die Automobile damit immer interessanter. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes waren zu Beginn des Jahres 2016 in Deutschland 388.120 Fahrzeuge mit einem Historienkennzeichen zugelassen – das sind rund elf Prozent mehr als im Vorjahr.
Es gibt unterschiedliche Wege für die Oldtimer-Finanzierung. Sie können zum Beispiel die Drei-Wege-Finanzierung nutzen. Hier lesen Sie, welche weiteren Finanzierungsmodelle es gibt.
Wenn Sie sich einen Oldtimer anschaffen, müssen Sie auch bedenken, dass Sie für diesen Steuern zahlen, eine Kfz-Versicherung abschließen und einen Stellplatz anmieten müssen.
Auch für einen Oldtimer ist das Leasing eine Option. Hier erfahren Sie mehr darüber.
Der Kauf eines Oldtimers ist oft jedoch auch mit hohen Kosten verbunden – vor allem, wenn es sich um gut erhaltene Klassiker handelt. Beim Neu- und mittlerweile auch Gebrauchtwagenkauf wird die Finanzierung immer beliebter, bei der das Wunschfahrzeug mit monatlichen Raten abgezahlt wird. Ist dies auch für Oldies möglich? Wo können Sie eine Oldtimer-Finanzierung abschließen, welche Möglichkeiten gibt es und was ist dabei zu beachten? Erfahren Sie mehr zu diesem Thema in unserem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Das sollten Sie bedenken, bevor Sie eine Finanzierung für einen Oldtimer abschließen
Oldtimer sind Fahrzeuge, dies schließt Automobile, Motorräder, Lkw, Traktoren und Busse ein, die mindestens 30 Jahre alt sind. Sie müssen weitestgehend dem Originalzustand entsprechen, gut erhalten sein und der Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen.
Je nach Hersteller, Modell und Erhaltungszustand können hohe Preise für einen Klassiker verlangt werden, den Sie unter anderem beim Händler oder von privat erwerben oder bei einer Autoauktion ersteigern können. Viele potentielle Käufer können oder wollen eine solche Summe nicht auf einmal aufbringen. In einem solchen Fall bietet sich eine Oldtimer-Finanzierung an.
Allerdings sollten Sie sich nicht vom bloßen Wunsch nach einem Klassiker leiten lassen, auch wenn dies oftmals schwerfallen mag, wenn Sie den Oldtimer Ihrer Träume gefunden haben.
Die Aussicht, Fahrzeuge in kleinen Raten abzuzahlen, klingt besonders für Menschen mit geringen finanziellen Reserven verlockend, stellt das klassische Automobil schließlich auch eine Wertanlage dar.
Doch bleibt es nicht bloß beim Kaufpreis, auch der Unterhalt des Fahrzeugs muss gewährleistet sein. Für Instandhaltung und Wartung muss nicht nur Zeit, sondern auch Geld aufgewendet werden. Vor allem, wenn der Oldtimer als Wertanlage dienen soll, sind Investitionen zwingend nötig.
- Versicherung
- Kfz-Steuer
- Kosten für einen Stellplatz
Sie sollten sich also nur für eine Oldtimer-Finanzierung entscheiden, wenn Sie absehen können, dass Sie neben den monatlichen Raten auch alle anderen Kosten problemlos tragen können. Planen Sie immer auch einen Puffer mit ein, falls es zu größeren Reparaturen kommen sollte.
Oldtimer-Finanzierung – Diese Möglichkeiten bestehen
Möchten Sie einen Oldtimer finanzieren, stehen Ihnen verschiedene Optionen offen.
Wie bei jeder Form der Ratenzahlung, sollten Sie im Vorhinein die verschiedenen Möglichkeiten und ihre Kosten miteinander vergleichen.
Dabei ist nicht nur auf die monatlichen Raten, sondern auch auf den Gesamtpreis inklusive der anfallenden Zinsen und Gebühren zu achten.
Klassischer Ratenkredit
Bei Ihrer Hausbank, aber auch bei Direktbanken im Internet können Sie ein herkömmliches Darlehen beantragen. Bei diesen handelt es sich entweder um einen Autokredit – diese werden allerdings nicht von jeder Bank auch für die Oldtimer-Finanzierung angeboten- oder aber um ein Darlehen ohne expliziten Verwendungszweck.
Je nach Bonität, also der Kreditwürdigkeit des Interessenten, Laufzeit des Vertrages und Angebot der Bank können die Zinssätze hier stark schwanken, weshalb ein Vergleich zwischen verschiedenen Anbietern angeraten wird. Zunächst wird eine Anzahlung getätigt. Je höher diese ausfällt, desto geringer werden die monatlichen Ausgaben. Mit Zahlung der letzten Rate geht der Oldtimer dann in Ihren Besitz über.
Drei-Wege-Finanzierung
Die beim Neuwagenkauf so beliebte Drei-Wege-Finanzierung wird von herkömmlichen Autobanken meist nicht angeboten, um Oldtimer zu finanzieren.
Der Grund hierfür besteht darin, dass am Ende der Laufzeit des Vertrages immer der Restwert der Fahrzeuge beachtet werden muss. Gerade bei Klassikern ist dies jedoch schwierig, da viele verschiedene Faktoren als Einflussgrößen wirken.
Einige Anbieter haben sich jedoch genau auf diesen Bereich spezialisiert und bieten besondere Möglichkeiten der Oldtimer-Finanzierung an. Diese kaufen das gewünschte klassische Fahrzeug und übertragen dieses dann auf Basis eines Finanzierungsvertrages an den Kunden. Zunächst muss jedoch immer ein Wertgutachten vorgelegt werden, auf Grundlage dessen die Konditionen – besonders wichtig ist hier natürlich der Restwert – festgelegt werden.
Bei der Drei-Wege-Finanzierung leistet der Kunde zunächst eine Anzahlung, an die sich monatliche Raten anschließen. Zum Ende der Laufzeit des Vertrages bestehen dann drei Möglichkeiten:
- Zahlung der Schlussrate: Diese abschließende Rate entspricht dem Restwert des Fahrzeugs. Wird diese bezahlt, geht der Klassiker in Ihren Besitz über.
- Weiterfinanzierung: Können oder wollen Sie die Schlussrate nicht zahlen, wird ein neuer Kreditvertrag für die Weiterfinanzierung abgeschlossen. Die Konditionen sind hierfür jedoch meist schlechter als für die ursprüngliche Oldtimer-Finanzierung.
- Rückgabe des Fahrzeugs: Sie geben das Fahrzeug zurück und mit dem Rückkaufpreis wird dann die Schlussrate beglichen.
Eine weitere Option: Oldtimer-Leasing
Vor allem bei Unternehmern und Selbstständigen ist das Leasing anstatt der Oldtimer-Finanzierung beliebt. Hierbei steht nicht der Kauf des Fahrzeugs im Vordergrund, stattdessen wird der Klassiker für einen gewissen Zeitraum gemietet und dann wieder zurückgegeben. Die monatlichen Raten können hierbei steuerlich abgesetzt werden – ein echter Vorteil.
Allerdings müssen die Kosten für Versicherung, Wartung und Reparaturen vom Leasingnehmer übernommen werden. Dieser hat außerdem dafür zu sorgen, dass der Oldtimer in einem ordnungsgemäßen Zustand zurückgegeben wird. Für Privatleute lohnt sich das Oldtimer-Leasing meist nicht, da sie die monatlichen Kosten nicht steuerlich absetzen können.