Eine Tachorückstellung ist dank moderner Technik kinderleicht und kann in Sekundenschnelle durchgeführt werden. Ein für die Tachomanipulation geeignetes Gerät lässt sich in Deutschland legal für wenige hundert Euro erstehen.
Besitzt der Betrüger die richtige Software für die Manipulation, muss er den kleinen Computer nur noch in die Diagnose-Buchse des Autos einstecken und kann ganz einfach den bisherigen Kilometerstand am Tacho ändern.
Zwar ist es in Deutschland verboten, bei einem Auto den Kilometerstand zu manipulieren, doch dies hält Gauner nicht davon ab, es weiterhin zu tun. Zu groß ist die Verlockung, durch wenige Handgriffe den Verkaufspreis für einen Gebrauchtwagen zu steigern. Denn bei der Preisgestaltung spielt beim Auto neben Modell und Alter vor allem auch die Laufleistung, die auf dem Tacho angezeigt wird, eine Rolle.
Beim Autokauf ist auch der Kilometerstand ein wichtiges Kriterium. Es kommt nicht selten vor, dass Betrüger diesen manipulieren, um einen besseren Preis für den Wagen zu erhalten.
Damit Sie eine Tachomanipulation ausschließen können, sollten Sie stets prüfen, ob die Angaben auf dem Fahrzeugschein auch mit dem Kilometerstand übereinstimmen können. Hier lesen Sie, worauf Sie außerdem achten sollten.
Viele Gebrauchtwagenkäufer sind aus diesem Grund verunsichert und fragen sich, ob sich die Tachomanipulation beim Auto nachweisen lässt. Wie können Sie den Kilometerstand auf Richtigkeit überprüfen? Welche Anzeichen gibt es dafür, dass Betrüger die Höhe der angezeigten Kilometer beim Gebrauchtwagen zurückdrehen ließen?
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So lässt sich die Tachomanipulation feststellen
Wie bereits eingehend erwähnt, reichen schon einfache Mittel aus, damit sich der Tacho zurückstellen lässt. Umso wichtiger ist es, dass Sie beim Gebrauchtwagenkauf die Augen offen halten, um einem möglichen Betrug zu entgehen.
Zunächst sollten Sie die gesamten Fahrzeugpapiere gründlich überprüfen, um eine Tachomanipulation beim Auto ausschließen zu können. Passen Alter, Laufleistung und Anzahl der Vorbesitzer zusammen? Untersuchen Sie auch das Serviceheft sowie die TÜV- und HU-Belege für das Kfz auf eventuelle Abweichungen und Anzeichen für eine Manipulation.
Ein wichtiger Anhaltspunkt kann auch der im Motor angebrachte Zettel mit dem Hinweis auf den nächsten Ölwechsel sein. Häufig wird bei der Manipulation des Tachos vergessen, diesen zu entfernen. Bemerken Sie hier unpassende Werte, sollte Sie dies stutzig machen.
Prüfen Sie außerdem im Rahmen der Begutachtung und Probefahrt das gesamte Fahrzeug sowie den Innenraum gründlich, um festzustellen, ob Betrüger den Kilometerstand zurücksetzen ließen.
Die Abnutzungserscheinungen sollten zur angegebenen Laufleistung passen, sonst ist eine Manipulation beim Tacho des Autos möglich. Sind beispielsweise Pedale und Sitze stark abgenutzt, obwohl das Auto nur eine vergleichsweise geringe Anzahl an Kilometern zurückgelegt hat, könnte dies unter Umständen ein Hinweis auf eine Tachomanipulation sein.
Gehen Sie auf Nummer sicher und fragen Sie einen Fachmann um Rat
Um sich vor dem Betrug zu schützen, können Sie auch die Hilfe eines Fachmanns in Anspruch nehmen. Betrüger, die den Tacho eines Autos manipulieren, verwenden die Geräte nämlich meist nur dazu, um den Wert des Tachos zu ändern.
Allerdings wird der Kilometerstand meist zusätzlich an anderen Speicherorten – zum Beispiel in einem elektrischen Zündschloss des Fahrzeugs – gesichert. Viele Betrüger verzichten darauf, zusätzlich zum Tacho auch diese Werte anzupassen, wenn der Kilometerstand manipuliert wird.
Ein Fachmann kann dank moderner Technik die Daten auswerten und Sie darauf aufmerksam machen, wenn Unregelmäßigkeiten, die auf eine Tachomanipulation hinweisen, auftreten. Sollten jedoch alle Werte gleichzeitig manipuliert worden sein, zeigt diese Maßnahme keinen Erfolg. Sind Sie sich unsicher, sollten Sie den Kaufvertrag für das Auto keinesfalls unterschreiben und lieber auf einen anderen Gebrauchtwagen ausweichen.