Ein Wohnwagen bringt einige Vorteile für Urlauber mit sich: Es garantiert ein Höchstmaß an Flexibilität und die eigenen vier Wände fahren ständig mit. Das spart sowohl die Zeit für eine Hotelsuche als auch Kosten für eine Unterbringung.
Auch das Camping erfreut sich ungebrochen einer großen Beliebtheit, sodass der Wohnwagen auch für einen entspannten Wochenendausflug taugt. Kommt es zu einem Unfall, kann diese Freude schnell getrübt werden.
Dann handelt es sich nämlich um einen Fall für die Wohnwagen-Versicherung. Doch welche Versicherungsmodelle sind für ein Wohnmobil eigentlich Pflicht? Können Sie auch andere Wohnwagenversicherungen abschließen? Diese Fragen klärt der nachfolgende Ratgeber.
Wie für jedes andere Kfz, was am Straßenverkehr teilnimmt, müssen Sie auch für Ihr Wohnmobil eine Versicherung abschließen, welche Schäden, die Sie bei Dritten verursachen, abdeckt. Ohne eine Haftpflichtversicherung erfolgt keine Zulassung für die Teilnahme am Straßenverkehr. Eine Teil- oder Vollkasko ist hingegen freiwillig.
Wollen Sie einen Wohnwagen als Anhänger an Ihrem Kfz versichern, müssen Sie auch für diesen separat eine Haftpflicht abschließen. Das Mitversichern über das Zugfahrzeug ist in Deutschland nicht zulässig. Wie beim Wohnmobil auch ist eine Versicherung im Modell der Teil- oder Vollkasko optional und nicht verpflichtend.
Wie hoch die Kosten für eine Wohnmobil-Versicherung ausfallen, muss für jedes Modell individuell berechnet werden. Dabei spielen sowohl die jährliche Laufleistung als auch der Wert des Kfz eine Rolle. Hier können Sie nachlesen, welche anderen Kriterien den Preis der Wohnmobil-Versicherung beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
Muss das Wohnmobil eine Versicherung haben?
In Deutschland gibt es einige Versicherungen, die für die Bevölkerung verpflichtend sind. So muss zum Beispiel jeder Bürger, der in der Bundesrepublik lebt, eine Krankenversicherung haben. Auch bei der Teilnahme am Straßenverkehr gibt es eine Pflichtversicherung.
Damit ein Fahrzeug eine Zulassung bekommen kann und somit auf deutschen Straßen fahren darf, muss es über eine Haftpflichtversicherung verfügen. Sie brauchen also auch für das Wohnmobil eine entsprechende Versicherung.
Durch diese WoMo-Versicherung sind Schäden abgedeckt, die Sie durch einen selbstverschuldeten Unfall bei Dritten anrichten. Dabei kann es sich sowohl um Sach- als auch um Personenschäden handeln.
Wichtig: Schließen Sie für Ihren Camper eine Versicherung ab, sollten Sie darauf achten, dass diese auch im Ausland gültig ist, sofern Sie Reisen außerhalb Deutschlands planen.
Kfz-Versicherung fürs Wohnmobil: Voll- und Teilkasko
Wie bereits erwähnt, deckt eine Haftpflicht als Wohnmobil-Versicherung nur Schäden ab, die Sie selbst an Dritten verursachen. Entsteht ein Schaden am eigenen Camper, ist dieser nicht durch die Haftpflicht abgedeckt.
Da ein Wohnmobil in der Regel große Anschaffungskosten bedeutet, sollten Sie darüber nachdenken, noch eine zusätzliche Versicherung abzuschließen, welche auch Schäden am eigenen Kfz abdeckt. Dazu haben Sie zwei Optionen: die Teilkasko oder eine Vollkasko.
Letztere sichert Ihr Fahrzeug gegen alle Schäden ab und bietet daher einen umfassenden finanziellen Schutz. Das schlägt sich allerdings auch im Preis nieder, sodass Sie bei einer Vollkasko mit hohen Versicherungsbeiträgen rechnen müssen.
Doch auch eine Teilkasko sichert Ihr Fahrzeug schon für einige Schadensfälle ab. Nachfolgend einige Beispiele, welche Schäden in dieser Wohnmobil-Versicherung in aller Regel abgedeckt sind:
- Schäden an bzw. Bruch der Verglasung
- Diebstahl des Wohnmobils
- Brandschäden
- Schäden durch Naturgewalten (beispielsweise Hagel, Sturm, Blitzschlag oder Überschwemmung)
- Kurzschluss an der Verkabelung und Folgeschäden
- Tierbisse
- Wildunfälle
Bedenken Sie jedoch, dass bei einer Teilkasko keine Unfallschäden an Ihrem Kfz versichert sind, wenn Sie die Kollision selbst verursacht haben. Diese werden nur bei einer vorhandenen Vollkasko als Wohnmobil-Versicherung übernommen.
Wichtig: Jede Versicherung kann die Leistungen, die bei einer Teilkasko enthalten sind, individuell gestalten. Achten Sie daher genau darauf, bei welchen Schadensfällen die Versicherung auch tatsächlich greift. Hierbei kann es sich lohnen, mehrere Angebote miteinander zu vergleichen.
Versicherung fürs Wohnmobil: Anfallende Kosten
Wie teuer eine Wohnmobil-Versicherung ausfällt, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab und wird daher für jedes Fahrzeug individuell bestimmt. Einen Pauschalbetrag gibt es nicht. Es kommt auch immer auf die Versicherungsart und den Anbieter an.
Nachfolgend wollen wir Ihnen einige wichtige Kriterien nennen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtkosten der Wohnmobil-Versicherung nehmen:
- Hersteller und Modell
- Zulässiges Gesamtgewicht vom Wohnmobil
- Kaufpreis
- Datum der Erstzulassung
- Jährliche Kilometerleistung
- Anzahl der versicherten Fahrer
- Versicherungsart (nur Haftpflicht oder inklusive Kaskoversicherung)
- Wohnort
- Saisonale oder ganzjährige Nutzung
- Schadenfreiheitsklasse
All diese Faktoren bestimmen, wie teuer die Versicherung ausfällt. Dabei gilt natürlich, dass ein sehr teures Modell mit einem großen Anschaffungswert deutlich höhere Kosten verursacht als ein altes, billiges Modell.
Können Sie auch für einen Wohnwagen eine Versicherung abschließen?
Doch müssen Sie eigentlich auch eine Versicherung für einen Wohnwagen abschließen, wenn Sie diesen an Ihr Fahrzeug koppeln und damit auf Reisen gehen wollen? Die Antwort lautet: Ja. Wohnwagenversicherung sind die Voraussetzung dafür, dass die Anhänger für die Teilnahme am Straßenverkehr zugelassen werden.
Wie bei der Wohnmobil-Versicherung müssen Sie also auch in diesem Fall mindestens eine Haftpflicht abschließen. Eine Teil- oder sogar Vollkasko ist hingegen optional. Sie sollten genau prüfen, ob Sie eines dieser Versicherungsmodelle tatsächlich für den Wohnwagen benötigen.